Aktien in China
Seit mehr als zwanzig Jahren werden Aktien in China gehandelt, insbesondere an den zwei festlands-chinesischen Aktienbörsen Shanghai und Shenzhen, jedoch auch an der Börse Hongkong, wo über 60% der Umsätze mit Aktien aus China getätigt werden.
Klassifikation von Aktien in China
Seit dem Handelsstart für chinesische Aktien werden die Beteiligungen an chinesischen Unternehmen in der Volksrepublik China in zwei Klassen unterteilt. Sowohl an der Börse in Shenzhen, wie auch am Shanghaier Aktienmarkt, werden sogenannte A-Aktien und B-Aktien gehandelt.
Die chinesischen A-Aktien werden in der Landeswährung Renminbi notiert und konnten zunächst nur von chinesischen Investoren gehandelt werden. Erst Anfang der Nullerjahre wurde der Handel mit chinesischen A-Aktien auch für sogenannte Qualifizierte Ausländische Institutionelle Investoren (QFII), freigegeben. Im Shanghai Aktienindex "SSE A Share" werden alle chinesischen A-Aktien gelistet.
B-Aktien in China werden in ausländischer Währung gehandelt, obwohl der Nennwert in der Landeswährung Renminbi festgesetzt wird. Diese Aktien dürfen nur von ausländischen Anlegern gehandelt werden. Erst seit Anfang der Nullerjahre ist der Handel mit B-Aktien auch solchen chinesischen Staatsbürgern gestattet, die Konten für ausländischen Investoren führen. An der Börse Shenzhen werden diese Aktien in Hongkong-Dollar gehandelt, und ander Aktienbörse in Shanghai in US-Dollar. Im Shanghai Aktienindex "SSE B Share" werden alle chinesischen B-Aktien gelistet.
Zwischen diesen beiden chinesischen Aktien-Klassifikationen sind keine Arbitrage-Geschäfte erlaubt, so dass sich die Notierungen der Aktien teilweise deutlich auseinander bewegen kann. Der chinesische Aktienindes Shanghai Stock Exchange Composite Index misst die gewichtete Entwicklung beider in Shanghai gehandelter chinesischer Aktien-Arten.
Eine weitere Art chinesischer Aktien sind die H-Aktien. Das sind solche Aktien chinesischer Unternehmen, die an der Aktienbörse in Hongkong gehandelt werden. Chinesische Unternehmen listen ihre Aktien in Hongkong entweder ergänzend zu B-Aktien oder anstelle von B-Aktien, um für ausländische Investoren attraktiver zu werden.
Entwicklung chinesischer Aktien
Der Aktienmarkt in China ist einer der wenigen Anlagemöglichkeiten für chinesische private Investoren in der Volksrepublik. Die Konvertibilität der chinesischen Währung Renminbi unterliegt weiterhin strenger staatlicher Aufsicht und ist nur limitiert möglich. Eine Geldanlage im Ausland ist für viele chinesische Anleger daher nicht möglich.
Durch die Klassifikation in "A" und "B"-Aktien, und damit der Abspaltung des chinesischen Aktienmarktes von ausländischen Investoren, wird auch das Risiko von Aktienblasen und Kurskorrekturen teilweise getrennt. Trotzdem ist der chinesische Aktienmark ebenfalls nicht vor Marktkapriolen sicher.
Im Jahr 2007 kam es zu einer ersten großen Marktblase im chinesischen Aktienmarkt und einer ebenso starken Korrektur im Jahr 2009, wobei der SSE Composite Index von seinem Höchststand von rund 6000 Punken auf seinen Ausgangswert von knapp unterhalb 2000 Punkten zurückfiel.
Diese starke Marktblase, mit einem Kursverlust von über 60% des Höchststandes, war jedoch die einzige große Kurskorrektur chinesischer Aktien in den ersten zwanzig Jahren des Aktienhandels in China.
Chinesische Aktien werden durch das Wertpapier-Gesetz der Volkrepublik China reguliert. Aktiengesellschaften unterliegen dem Gesetz über Unternehmen der Volksrepublik China. Alle Aktiengesellschaften müssen zum Zeitpunkt der Aktienausgabe zahlreiche Kriterien erfüllen, unter Anderem bezüglich des Alters und der Mindestgröße des Stammkapitals der Gesellschaft, des Anteils der öffentlich gehandelten Aktien, sowie der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen.